Dem FC Liverpool und Jürgen Klopp drohte in trauter Zweisamkeit ein Triple, auf das die Reds und ihr deutscher Trainer unbedingt verzichten wollten. Nämlich die dritte Niederlage in einem Finale in der Champions League nacheinander. Das galt es gegen den Endspielgegner Tottenham Hotspur unbedingt zu verhindern. Und das gelang auch. Das halbe Dutzend ist somit voll. Zum sechsten Mal wandert der Henkelpott an die Anfield Road.

Ein Blitztor am Samstagabend im Estadio Wanda Metropolitano in Madrid ebnete dem FC Liverpool im Finale in der Champions League den Sieg. Die Reds bezwangen im rein englischen Endspiel Tottenham Hotspur schlussendlich verdient mit 2:0 (1:0). Jürgen Klopp wird jetzt wohl um ein Denkmal nicht herumkommen. Und in Liverpool ist dieser Triumph weit mehr als nur ein Trostpflaster für die verpasste Meisterschaft auf der Insel. Wir erinnern uns: Die Reds hatten nur ein einziges Spiel 2018/19 auf der Insel verloren – aber eben das entscheidende. Deswegen ließ sich Manchester City mit einem Punkt Vorsprung als Meister feiern. Jenes City, das Tottenham Hotspur im Viertelfinale aus der europäischen Königsklasse gekegelt hatte. Doch zurück zum Samstagabend und dem Finale in der Champions League.

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So lief das Endspiel in der Champions League

  • Fans: 60.000 Zuschauer verfolgen die Partie im Estadio Wanda Metropolitano in Madrid
  • Elfer: Mo Salah schießt die Reds schon nach 105 Sekunden in durch einen Handelfmeter 1:0 in Führung
  • Wechsel: Tottenhams Halbfinal-Held Lucas Moura schmort 66 Minuten auf der Bank, Harry Kane bleibt blass
  • Knapp: Christian Eriksen verpasst mit einem tollen Freistoß vier Minuten vor dem Ende den Ausgleich haarscharf, weil Alisson für die Reds pariert
  • Entscheidung: Bei einem der seltenen Entlastungsangriffen entscheidet Divock Origi in der 88. Minute das Finale.

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Salah mit dem zweitschnellsten Tor in einem Finale in der Champions League

Das Endspiel startete mit einem echten Paukenschlag in Rot. Nicht einmal eine halbe Minute war verstrichen, da ertönte ein Pfiff durchs weite Rund und Referee Damir Skomina aus Slowenien zeigte auf den Punkt. Elfmeter! Was war passiert? Sadio Mane wollte von links in den Strafraum flanken. Tottenhams Moussa Sissoko allerdings sprang der Ball an den viel zu weit ausgefahrenen Arm. Also trat Mo Salah an und vollstreckte mit ein wenig Glück nach nur 105 Sekunden zur 1:0-Führung für den FC Liverpool. Das schnellste Tor in einem Finale in der Champions League war es trotzdem nicht. Die Fans der Reds werden es am besten wissen. Denn 2005 im Endspiel gegen den AC Milan traf die Mailänder Legende Paolo Maldini schon nach 50 Sekunden gegen die Reds. Die wiederum drehten nach 0:3-Rückstand zur Pause eine irre Partie noch im zweiten Abschnitt und gewannen später im Elfmeterschießen.

Ein gutes Omen für den FC Liverpool? Das konnte zu diesem Zeitpunkt freilich noch niemand ahnen. Dem diesjährigen Finale in der Champions League jedenfalls tat das frühe Tor im ersten Abschnitt nicht unbedingt gut. Tottenham Hotspur brauchte einige Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Dann probierten die Spurs zwar, das Kommando in der Partie zu übernehmen. Allerdings fehlte es den Lilywhites auffällig an Durchschlagkraft. Die Reds jedenfalls wankten nicht, setzten aber auch erst nach einer halben Stunde wieder selbst den einen oder anderen Nadelstich. Und so plätscherte der erste Durchgang eher ereignislos vor sich hin. Bis zum Pausentee passierte nichts wirklich Nennenswertes. So blieb allen Fans nur die Hoffnung, auf einen spektakuläreren zweiten Abschnitt. Immerhin hatten Liverpool wie auch Tottenham schon so manche verrückte Vorstellung in der europäischen Königsklasse 2018/19 geliefert.

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Halbfinal-Held Lucas Moura darf nach 66 Minuten endlich ran

Tatsächlich kam Tottenham mit viel Schwung aus der Kabine. Das wiederum veranlasste Jürgen Klopp, erste personelle Korrekturen vorzunehmen. Nach einer knappen Stunde ersetzte Divock Origi den blassen Roberto Firmino, der offenbar doch noch nicht einhundert Prozent fit war. Kurz darauf kam James Milner für Georginio Wijnaldum. Und auch Hotspur-Trainer Mauricio Pochettino reagierte. Nach 66 Minuten durfte endlich Lucas Moura mitspielen, der Halbfinal-Held der Spurs in Amsterdam. Ihn hatte Pochettino für Harry Kane geopfert. Doch der Stoßstürmer der Lilywhithes blieb bis hierhin komplett blass. Was nicht für das Finale in der Champions League galt. Das wurde nach den Wechselspielen nun durchaus attraktiver und etwas rasanter.

Mittlerweile war die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit angebrochen. Zeit für Heung-Min Son, noch einmal ein Zeichen zu setzen bei den Spurs. Sein Alleingang allerdings bremste Virgil van Dijk kompromisslos. Kurz drauf prüften dann erst abermals Son, dann Joker Lucas Moura Liverpools brasilianischen Schlussmann Alisson mit allerdings noch wenig gefährlichen Schüssen. Trotzdem: Tottenham erhöhte die Schlagzahl. Acht Minuten blieben den Spurs.Und sie kamen nach einem Foul von Milner an Rose an der Strafraumkante wieder gefährlich vor Liverpools Kasten. Christian Eriksen nahm Maß, Alisson musste sich ganz lang machen — und parierte zur Ecke.

Die brachte nur einen Entlastungsangriff für Liverpool ein. Der wiederum führte erst zum Eckball für die Reds, dann zur Entscheidung. Tottenham bugsierte das Leder nicht entscheidend aus der Gefahrenzone. Joel Matip bewies Übersicht, bediente Divock Origi. Der zog knochentrocken ab und traf ins lange Eck (88.). 2:0 für Liverpool! Ein Vorsprung, den sich die Reds nicht mehr nehmen ließen. Auch nicht in fünf Minuten Nachspielzeit. Der FC Liverpool gewinnt nach 2005 wieder die Champions League. Und endlich hält auch Jürgen Klopp den Henkelpott in den Händen.

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Klopp und die Krönung: FC Liverpool gewinnt das Finale in der Champions League gegen Tottenham Hotspur 2:0 (1:0)
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