Ostfussball.com

Eine subjektive Sichtweise unserer Ostvereine sowie Ostclubs

Kategorie: Glücksspiel (Seite 5 von 5)

Justiz Sachsen arbeitet an der Behebung…

Und wenn sie nicht gestorben sind, arbeiten sie noch heute dran

Nein es geht nicht etwa um die schnelle Bearbeitung von dringenden Fällen per Eilantrag vor der Justiz in Sachsen. Dabei sollte man nämlich unter dem Begriff “Eilantrag” nicht sonderlich hohe Geschwindigkeit bei der Bearbeitung erwarten. Vielmehr steht heute der Fokus unserer Recherche auf den technischen Bereich der Webseite der Justiz Sachsen. Dort findet man seit mehreren Monaten unter dem Reiter Prozessvorschau folgenden Hinweis –

justiz sachsen

Haben sie es bemerkt? Richtig, man kann die Ankündigungen des Land Sachsen nicht richtig lesen. Hier mal eine kurze Leseprobe des urkomischen Kauderwelsch:

“Frau B. S. (prozessbevollm?chtigt: Rechtsanw?lte Binder, Hulinsk? & Kollegen, 08056?Zwickau) gegen S?chsische Landes?rztekammer wegen Pr?fungsrecht hier: BerufungStichpunkte:??? Pr?fung, Verfahrensfehler, R?gepflicht, Obliegenheit”

Gut – werden jetzt sicherlich einige Leute sagen, davon geht jetzt die Welt nicht unter und man wird ja auch eindringlich vorgewarnt – die Techniker sind bereits dran (erst 4 Monate):

“Aufgrund technischer Umstellungsarbeiten kann es bei der Anzeige von Prozessvorschauen vorübergehend zur fehlerhaften Abbildung von Umlauten und Sonderzeichen kommen.  An der Behebung des technischen Problems wird gearbeitet.”

Link: justiz.sachsen.de/vgl/content/trefferliste_pv.php

Doch wir wollen heute mal nicht so sein und den schwer-arbeitenden Leuten mit dem Schweiß auf der Stirn einen kleinen Tipp geben: “meta charset=”utf-8” lautet die Zauberformel. Dies gehört in den Header einer jeder Webseite und dauert beim Einbau via FTP zirka 3-5 Sekunden – und fertig.

Wieso wir eigentlich solche unspannenden HTML-Geschichten auf “Ostfussball”posten?  Weil wir seit knapp einem Jahr auf ein schnelles Urteil per Eilantrag warten, wo es um unsere weitere berufliche Existenz geht. Und hin und wieder schauen wir mal vorbei, um zu kontrollieren, ob zumindest in Sachen HTML etwas passiert ist….

Staatlicher Lottoblock vs. private Wettanbieter

Deutscher Sportwettenverband wehrt sich gegen Polemik und Falschinformationen

Das staatliche Glücksspielmonopol samt seiner edlen deutschen Lottofürsten steht vor seinen endgültigem Aus. Dies wird gerade  in den letzten Tagen immer deutlicher. Der Ton wird rauher – und nicht nur weil zuletzt der EuGH den privaten Glücksspielanbietern erneut den Rücken gestärkt hatte. 

So wehrt sich der DSWV entschieden gegen Diskreditierung seitens des staatlichen Lottoblocks – 

(…) Die 17 DSWV-Mitglieder verwahren sich entschieden gegen Unterstellungen des Lottoblocks, gesetzliche Sorgfaltspflichten zu missachten. Sie sind in EU-Staaten lizenziert, erfüllen die Anforderungen des Konzessionsverfahrens nach dem Glücksspielstaatsvertrag und unterliegen den strengen Anforderungen des deutschen Verbraucher- und Jugendschutzes. Im Jahr 2015 wurden rund 240 Millionen Euro an Sportwettsteuern in Deutschland abgeführt.

Mathias Dahms sagt:

„Der Lottoblock spürt den Atem des privaten Wettbewerbs im Nacken und versucht, sich durch Polemik und Falschinformation abzugrenzen. Klar ist, dass es hier um lukrative Posten und Pfründe geht. Mit sachlichen Argumenten und Gemeinwohlorientierung hat das herzlich wenig zu tun.

Wir würden es allerdings begrüßen, wieder sachlich an einer Weiterentwicklung der Glücksspielregulierung in Deutschland zu arbeiten. Hier gibt es durchaus gemeinsame Interessen. Die Bekämpfung von Spiel- und Wettmanipulation gehört bestimmt dazu.“ (…) [dswv.de]

Eine oder besser zwei berechtigte Fragen muss deshalb an dieser Stelle erlaubt sein. Warum also hält die Landespolitik – oder besser gesagt die zuständigen Landesbürokratien – immer noch an diesen starren Vorstellungen fest, wo ihr dadurch auch noch gewaltige Steuereinnahmen entgehen? Und warum schreitet das Finanzamt nicht gegen diese Art der massiven Steuervernichtung endlich ein?

“Eine Motivation liegt in den landeseigenen Gesellschaften des Lotto- und Totoblocks (DLTB), mit ihren lukrativen Versorgungspöstchen für ausrangierte Politiker. „‚Dieser Filz muss endlich beendet werden‘“, forderte der Präsident des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV) jetzt zu Recht. Ein anderer Grund besteht wohl in geistiger und institutioneller Unbeweglichkeit”, so gestern ganz aktuell auf Novo-Argumente zu lesen.

Ministerpräsidenten heben Glücksspielstaatsvertrag auf

Ein Gastbeitrag von Kai Stuht – leider nur ein Aprilscherz!

Berlin, 1. April 2016: Aus einem noch vertraulichen Papier geht hervor, dass die Ministerpräsidenten bei ihrem letzten Treffen einen radikalen Kurswechsel in der Sportwetten- und Glücksspielpolitik beschlossen haben. Das von allen 16 Ministerpräsidenten unterzeichnete handschriftliche Papier soll schon bald im Supplement zum Amtsblatt für die öffentliche Auftragsvergabe europaweit veröffentlicht werden.

Die Grundzüge der Übereinkunft der Ministerpräsidenten leiten sich überraschend aus der Rechtsstaatlichkeit ab. Glücksspiele und Sportwetten werden getrennt geregelt, weil Sportwetten kein Glücksspiel sind. Dazu Marion C.M.: „Es war ein Fehler und der Gier nach Geld und Aufmerksamkeit geschuldet, beide Bereiche staatlich regieren zu wollen. Die Bundesländer gehen jetzt den Schritt zu Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, einer deutschen Tugend die wir nicht länger verstecken wollen. Deshalb führen wir jetzt auch beim Lotto einen Mindestgewinn ein, der immer das Doppelte vom Einsatz beträgt. Der Bürger ist mit Steuern schon genügend belastet.“

Man befinde sich im 21. Jahrhundert, ergänzt Dr. Martin St. und stellt die Eckpunkte des Papiers wie folgt dar: „Die Regulierung beider Bereiche auf nationaler Ebene wird in die Gewerbeordnung verlagert. Die obersten Grundsätze werden die Gewerbefreiheit und die gegenseitige Anerkennung. Dienstleistungen, die schon in einem anderen EU-Mitgliedstaat reguliert sind, müssen in Deutschland nicht erneut reguliert werden. Wir haben seit 1993 den Binnenmarkt und wir Deutschen wollen ja auch nicht, dass z.B. unsere Autohersteller beim Export durch protektionistische Beschränkungen behindert werden.“

In den „Leitlinien für den Vollzug“ zu dem Papier ist festgehalten, dass das Glücksspielkollegium bereits aufgelöst wurde. Cheflobbyist und Hobbyjustiziar Olé v. B. erläutert dies wie folgt: „Das Kollegium hatte keine deutsche Erlaubnis und betrieb deshalb jahrelang strafbares „illegales Glücksspiel“. Die Erlaubnisfähigkeit des Glücksspielkollegiums war auch nicht „offensichtlich“, d.h. ohne weitere Prüfung erkennbar. Weil sich das Kollegium als rein deutsches Gremium mangels grenzüberschreitender Elemente nicht auf die EU-Grundfreiheiten habe berufen können, haben die Ministerpräsidenten in Abstimmung mit der EU-Kommission mit sofortiger Wirkung alle Mitglieder des Kollegiums in Frührente geschickt.“ Auf Nachfrage, woher die Rauchsignale in München stammten, erklärte Olé v. B. weiter: „Ja, es hat heftigen Protest von Dr. G. aus B. gegeben. Er meinte, er habe sich jüngst grenzüberschreitend von München nach Baden-Württemberg und sogar nach Hamburg begeben und damit ins ungeschützte EU-Ausland.

Deshalb fielen er und sein Kollegium in den Anwendungsbereich des freien Dienstleistungsverkehrs. Die Ministerpräsidenten konnten aber mit Hilfe der Verfassung nachweisen, dass Bayern und Hamburg Teil eines gemeinsamen Staates sind, der sich Bundesrepublik Deutschland nennt. Das hat Dr. G. überrascht“.
Das Papier enthält auch einige wichtige Personalien. So ist z. B. geregelt, dass Tilmann B. ab dem Tanz in den Mai zweimal wöchentlich die Rolle der Lottofee übernimmt. Erwin H. moderiert zweimal monatlich die Sendung „Erwins willige Helfer“ und Dr. Manfred H. tritt pro bono jeden Heiligabend um 10:30 Uhr im Kinderfernsehen auf. Er liest die schönsten Geschichten aus dem Sammelwerk „Der weiße Rabe“ vor.

Kai Stuht

VG Leipzig: Ist Werbung für Glücksspiel verboten?

Die Landesdirektion Sachsen untersagt die Werbung für Sportwetten, Casinospiele und Poker

Nun soll es am 28.4. 2016 vor dem Verwaltungsgericht Leipzig nach fast einem Jahr Untersagung der Werbung eines Freiberufler zu Glücksspielportalen im Internet wie zum Beispiel Mybet, Tipico oder auch Stargames endlich zu einem Urteil kommen. Selbst News und Artikel mit externen Links sollen demnach im Freistaat schon verboten sein. So wurde seitens der LDS eine deftige Strafe in Höhe von 5000,- Euro nebst 1000,- Euro Bearbeitungsgebühren gegen den Freien Journalisten samt seinen zwei kleinen Google-News-Webseiten erlassen.

Dieser hatte sich dagegen gewehrt und eine bereits angekündigte Vollstreckung vor dem VG Chemnitz im August 2015 abgewendet. Allerdings hielt dies die Landesdirektion dennoch nicht davon ab, insgesamt zweimal den Versuch zu starten, den Beklagten zu vollstrecken. Erneut musste das Verwaltungsgericht Chemnitz gegen die übereifrige Referentin eingreifen. Eine geforderte Strafe durch den Rechtsanwalt des Beklagten in Höhe von 10.000 Euro gegen die Landesdirektion blieb jedoch ungeahndet. Aber auch im Anschluss versuchte die Behörde in Leipzig immer wieder Einfluss auf kritische Artikel auf den Homepages des Beklagten zu nehmen. Insgesamt ist der bisherige Verlauf als eine absolute Farce und fernab jeder Rechtsstaatlichkeit anzusehen.

HK Central Statue Square Legislative Council Building n Themis s

Inwiefern nun die bereits dritte Rüge aus Brüssel zum deutschen Glücksspielstaatsvertrag sowie die Einleitung eines Pilotverfahren gegen Deutschland auf den Ausgang des aktuellen Gerichtsverfahren hat, bleibt auf jeden Fall spannend. Demnach hatte der EuGH im Februar 2016 zum wiederholten Male festgestellt – der deutsche Glücksspielstaatsvertrag sei rechts, – und verfassungswidrig. Die deutsche Glücksspielregulierung verstoße somit gegen EU-Recht, weil das von zahlreichen Gerichten gekippte staatliche Glücksspiel-Monopol faktisch fortbestehe (ostfussball.com berichtete bereits mehrfach).

Übrigens hat fast jeder große Fußballverein in Sachsen längst saftige Verträge mit Glücksspielanbietern unbehelligt von der Leipziger Behörde abgeschlossen. So zum Beispiel direkt vor der eigenen Haustüre hat RB Leipzig Tipico als Sponsor oder Dynamo Dresden das Online Casino Deutschland. Ganz zu schweigen von den Millionverträgen außerhalb der sächsischen Landesgrenze mit Hertha BSC oder dem FC Bayern München. Daher ist dringend davon auszugehen, dass gegen den kleinen Betreiber willkürlich vorgegangen wurde. Dieser kleine unscheinbare Präzedenzfall in Sachen Werbung für Glücksspiel könnte hierzulande für weitreichende Auswirkungen für Fußballvereine der 1. bis 3. Bundesliga sorgen. Über den Ausgang Ende April vor dem VG Leipzig werden wir natürlich anschließend exklusiv hier auf unserer Webseite berichten.

Neuere Beiträge

© 2024 Ostfussball.com

Theme von Anders NorénHoch ↑ | Impressum | Datenschutz