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Ostfußball ala 11Freunde

11Freunde Redaktion wagt sich mal wieder an den Ostfußball ran

...und Meyview.com hat´s für – naja (fast) gut befunden. Aber das will schon was heißen – 

(…) Anfang September 2016 wurde vom fußballkulturellen Magazin wieder einmal eines seiner Sonderhefte publiziert: “11Freunde Spezial: DDR – Fußball im Wilden Osten“. Gewissermaßen ein Muss für die Leserschaft in den östlichen Bundesländern. Obwohl die Berichte des Magazins seit alledem nicht als besonders ost-lastig gelten. Blickrichtungen können sich ändern. Früher oder später. Wann auch immer.

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(Faksimile: O.M.)

Was bleibt? Von dieser “anderen Perspektive“? Einiges. Viel. Leise Vorurteile wurden mitnichten bestätigt. Ja. Denn das 11Freunde Spezial DDR ist durchaus gelungen. Informative Geschichten in der Geschichte. Bis ins Heute. Spannend. Bilder über Bilder. Bekannte und unbekannte. Sehenswert. Lesenswert.

Eine Frage allerdings steht nach der Heftlektüre im historischen Raum. Muss die jüngere deutsche Vergangenheit korrigiert, etwa umgeschrieben werden?

In diesem 11Freunde Spezial DDR porträtiert Alex Raack – von Seite 66 bis 71 – Wolfgang ’Wolle’ Großmann. “Eine Geschichte über Liebe, Treue und Grenzerfahrungen“. Ausführlich. Bis ins Detail.

“(…) Wolle wird so häufig von der Stasi verhört, dass er heute gar nicht mehr weiß, wie oft das stattfand. Er liefert den Behörden gute Gründe, ihn im Auge zu behalten. Nachts klaut er mit Freunden DDR-Fahnen von den Masten und trennt Hammer, Meißel und Sichel mit einer Rasierklinge so geschickt vom Stoff, dass beim nächsten Dynamo-Spiel eine Fahne der BRD im Stadion zu sehen ist (…)“

Sichelscharfe Worte wie in Stein gemeißelt. Ein verblichenes Staatssymbol des Bündnisses von Arbeitern, Bauern und Intelligenz beschreibend. Oder irgend etwas. “Die märchenhafteste aller Geschichten ist die der Geschichte“ (Julian Nasiri). Es war nicht alles schlecht …

Trotz alledem, liebe 11Freunde, Chapeau – im Pianissimo – für dieses Heft. Und über Hammer, Zirkel und Ährenkranz können wir ja noch mal konversieren.

“Worüber reden wir eigentlich, wenn wir über deutsche Fußballgeschichte reden?“ [Aus dem Intro zu 11Freunde Spezial: DDR – Fußball im Wilden Osten, September 2016].

Post Scriptum – Nota bene klingt ’Das war der Wilde Osten’ irgendwie nach Rolf Zacher in der Fortsetzung von Go Trabi Go. Aber das wäre dann schon wieder eine ganz andere Geschichte (…)

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Darmstadt Ausnahmezustand – The Future is now

Kriegszustand – Ausnahmezustand? Nein nur ein Fußballspiel!

Obwohl das Verwaltungsgericht das umstrittene Innenstadtverbot gegen Eintracht-Fans aufgehoben hatte, hält die Stadt an der viel kritisierten Maßnahme fest. Mit Ausnahme von sechs Personen, die erfolgreich dagegen geklagt hatten, wird das Zentrum für Eintracht-Anhänger von Freitagabend 19.00 Uhr bis Sonntagmorgen 07.00 Uhr zur Sperrzone.

Als Ausnahmezustand wird ein Zustand bezeichnet, in dem die Existenz des Staates oder die Erfüllung von staatlichen Grundfunktionen von einer maßgeblichen Instanz als akut bedroht erachtet werden.

Stadthaus Darmstadt

Gibt es nicht? Kann nicht sein? Doch gab es schon mal beim Spiel Union vs. Dynamo im Jahre 2008  –

(…) Das von der Stadt Darmstadt und der örtlichen Polizei für Fans von Eintracht Frankfurt ausgesprochene dreitägige Betretungsverbot für die Darmstädter Innenstadt sorgt für massive Empörung. Während Eintracht Frankfurt und einige Politiker die Maßnahme kritisierten, will der Fanclubverband des Vereins gegen die Allgemeinverfügung vor Gericht ziehen.

“Das ist ein Grundrechtseingriff. Die Verfügung ist unverhältnismäßig“, wird Waltraut Verleih, die Anwältin des Verbandes, (…) zitiert (…)

Das Bündnis ProFans kritisiert die Maßnahme von Stadt und Polizei ebenfalls “aufs Schärfste“ und fordert die sofortige Aufhebung der Allgemeinverfügung. “Wir haben den Eindruck, dass die Einschränkung von Bewegungsfreiheit den Behörden zunehmend als das probateste Mittel erscheint, um in ihren Augen für Ruhe und Ordnung zu sorgen“, bemerkt ProFans-Sprecherin Gabriele Mateika (…)

***

Nota bene. Wie so etwas – aktuell für Darmstadt – seinen kleinen Anfang nahm. Damals. Die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern …

Der Fußball-Fan als Persona non grata

War der Versuch des Berliner Polizeipräsidenten, generell allen Anhängern von Dynamo Dresden den Zutritt zum Regionalliga-Spiel bei Union Berlin zu untersagen, ein nur vorerst geplatzter Testballon für zukünftige Szenarien?

… veröffentlicht am 10. Mai 2008. The Future Is Now?

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HFC Karten-Desaster by meyview.com

Ein paar nette Worte aus der Nachbarschaft zum Thema: HFC-Fans sind sauer auf Präsident Schädlich

(…) Angenommen, nur mal angenommen, man wäre aus Dresden. Und nicht aus Magdeburg. Siegpunkt Eins? Weiter angenommen, man würde sich in Dresden zu einem fußballerisch amtierenden Drittliga-Verein hingezogen fühlen, und nicht in Magdeburg. Siegpunkt Zwei? Darüber hinaus angenommen, man würde – was in der aktuellen 3. Liga zwangsläufig ist – zu einem anstehenden Auswärtsspiel beim Halleschen FC (HFC) antreten müssen und dabei ein wenig von den sich zum 1. FC Magdeburg hingezogenen Bördemenschen lernen wollen. Wäre das dann etwa Siegpunkt Drei? Bereits im Vorabbereich der Drittliga-Begegnung am 7. Februar zwischen Hallescher FC und Dynamo Dresden zum diessaisonalen 24. Spieltag?

Man könnte ja, angenommen, dieser Tage jetzt vielleicht in Halle unterwegs sein. Unfreiwillig oder freiwillig. Sagen wir mal, in der Nähe des Wosz-Fanshops. Beispielsweise. Und dabei ob der Witterung ein rot-weißes Zipfelmützelchen auf dem Haupt tragen. Oder ein ebenso gefärbtes Schälchen um den zuweilen frostig gefährdeten Hals. Als fußballerisch interessierter Dresdner, der nicht aus Magdeburg stammt, vielleicht eher unwahrscheinlich. Aber im Bereich der Möglichkeiten. Theoretisch. In Sachsen-Anhalt ist so einiges möglich. Also in Halle. Wo wir ja gerade unterwegs sind. In Gedanken. Einfach so.

Als nicht nur von Magdeburgern durchaus lernfähiger Dresdner könnte man seinen, wenn überhaupt ausgeprägt vorhandenen, sächsischen Dialekt verstellen. Zum Beispiel im Wosz-Fanshop. In Halle. Und eine sachsen-anhaltinische Mundart – so es diese denn wirklich gibt – nachahmen. Oder sächsisch-anhaltinisch. Irgendwie. Geschickt angelernt. Aber beileibe nicht von Magdeburgern. Sondern im Selbststudium. Lernfähig eben. Als weltoffener Dresdner. Mitunter.

Derweil im Wosz-Fanshop – oder bei Tim Ticket beziehungsweise PS Union – der kurzzeitig vom HFC gestoppte Kartenvorverkauf für das Heimspiel gegen Dynamo Dresden wieder anläuft, erinnern wir uns.

“Bei der 1:2-Derbypleite gegen den FCM waren fast 4.000 Gästeanhänger im Erdgas Sportpark erschienen. Das normale Kontingent bei solch einem Sicherheitsspiel liegt bei 1.200 Tickets. So etwas soll nicht noch einmal passieren“ (Mitteldeutsche Zeitung Online, 25. Januar).

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(hallescherfc.de – Screenshot: O.M.)

Der Hallesche FC scheint lernfähig. Oder täuscht der Schein? Apropos täuschen. “Der Verkauf von maximal 4 Tickets pro Person an den o.g. VVK-Stellen erfolgt ausschließlich an HFC-Mitglieder bzw. HFC-Dauerkartenbesitzer und an Anhänger welche unserem Halleschen FC zuzuordnen sind“ (Faninformation des HFC, 25. Januar).

Aus Fehlern lernen, heißt siegen lernen. Ein Slogan, der dem HFC zuzuordnen ist? Hand in Hand mit dem Ticketing-Dienstleister. Der wiederum versichert, “dass aktuell mehr als 95 Prozent der bisher verkauften 1.169 Tickets für die Blöcke 6 bis 10 halleschen Anhängern zuzuordnen sind“. Und überhaupt: “Am Spieltag selbst erhalten Personen, welche augenscheinlich als Anhänger der SG Dynamo Dresden zuzuordnen sind, ausdrücklich keinen Zutritt für diese Blöcke auf der BWG-Tribüne“ (HFC-Faninformation).

So zuordenbar lernfähig braucht sich wohl HFC-Präsident Michael Schädlich nicht – wie nach dem letzten “Vorverkaufsdesaster“ (Mitteldeutsche Zeitung) – noch einmal bei den Hallenser Fans entschuldigen.

Wobei: “Manche Menschen sind derart perfekte Verwandlungskünstler, dass man sie ohne weiteres der Gattung des Chamäleons zuordnen könnte“ (Helga Schäferling). Aber das wäre dann schon wieder eine andere Geschichte. Abseits des Fußballs. Vielleicht. Und schwer zuzuordnen (…)

Quelle: meyview.com

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