Schon bald steht die Fußball WM in Russland vor der Tür. Und auch in Ostdeutschland werden sich wieder viele Anhänger der deutschen Mannschaft finden. Dabei gibt es kaum Fußballer aus dem Osten, die aktuell auf der großen Bühne des Weltfußballs eine Rolle spielen. Doch wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen?

Kaum Nationalspieler im Osten

Bereits die Tatsache, dass nur wenige Vereine aus den neuen Bundesländern in den oberen Ligen von Bedeutung sind, drängt sich geradezu auf. Während in der zweiten Liga mit Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue noch zwei Klubs vorhanden sind, gestaltet sich die Situation in der dritten Liga, dass nur Zwickau und Magdeburg dort aktiv sind. Unter dem Strich führt dies dazu, dass lediglich RB Leipzig dazu in der Lage ist, einige seiner Spieler mit zur WM zu schicken. Allen voran der deutsche Stürmer Timo Werner, dem in den Planungen von Trainer Joachim Löw wohl eine ganz besondere Rolle zukommen wird. Neuigkeiten rund um die Kaderplanung des Bundestrainers und News über die Fussball-WM 2018 finden Sie auch auf dieser Seite.

Gründe für den Rückstand

Doch warum gelingt es dem Fußball des Ostens nicht, an die Erfolge der Westdeutschen Bundesländer anzuknüpfen? In der Tat zieht sich dieser Fakt schon durch die gesamte Zeit seit der Wiedervereinigung. Zur damaligen Zeit war gerade die Kommerzialisierung des Sports in den Bundesländern des Westens sehr viel weiter fortgeschritten. Auf dieser Grundlage konnte leichter ein Bezugspunkt gefunden werden, der die Klubs nach neuen Erfolgen greifen ließ. Auf der Seite des Ostens war es sehr oft gar nicht möglich, große Spieler zu verpflichten. Dies war in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass nicht die monetären Mittel vorhanden waren. Ein Teufelskreis setzte sich in Gang, aus dem bis heute kaum ein Klub ausbrechen konnte. Die Tatsache, dass es in Leipzig nun wieder die Chance gibt, Bundesliga-Fußball zu sehen, stellt da keine große Ausnahme dar. Schließlich war es an der Stelle allein das externe Geld, welches dem Klub die Möglichkeit bot, sich so weit nach oben zu spielen und sich seither genau dort zu halten.

Russia 2018 World Cup
Kremlin.ru [CC BY 3.0 or CC BY 4.0], via Wikimedia Commons

Der Weg nach oben

Unter dem Strich war es also in erster Linie der finanziellen Lage geschuldet, dass der ostdeutsche Fußball nicht an die Erfolge des Westens anknüpfen konnte. Soll sich an dieser Ausgangslage in den kommenden Jahren etwas ändern, so wird es in jedem Fall notwendig sein, neue Projekte nach vorn zu bringen. Immer wieder gibt es Vereine wie Union Berlin, denen es zeitweise gelingt, allein auf sportlicher Basis nach vorn zu kommen. Doch diese Erfolge sind in der Regel wenig konstant, was dafür sorgt, dass sich die Ausgangslage nach und nach anpasst. News über die Fussball-WM 2018  sind derweil etwas rar, was der angespannten politischen Lage geschuldet ist.

Gleichzeitig zeigen sich viele Fans sogar zufrieden mit der aktuellen Lage, in der sich ihre Vereine befinden. Für viele ist es gar nicht das Ziel, eines Tages ihr Team in der ersten Liga unterstützen zu können. Vielmehr steht bei ihnen der Wunsch im Mittelpunkt, gegen interessante und attraktive Gegner zu spielen. Da sich viele Traditionsklubs in diesen Tagen bereits in der zweiten oder dritten Liga befinden, ist es auch dort möglich, dieses Ziel zu erreichen. Unter Umständen ist es also nicht der Aufstieg, der das alleinige erstrebenswerte Ziel markiert.

Artikel:
Blick auf die Russland-WM 2018
Ostfussball.com
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